Als eine Osnabrücker Künstlergruppe im Jahr 2018 überlegte, „kunstferne Orte“ zu bespielen – Orte, an denen man gewöhnlich keine Kunst erwartet – haben der Künstler Wilfried Bohne und ich uns sehr spontan für die Friedhofskapelle auf dem aufgelassenen Hasefriedhof in Osnabrück entschieden. Ich persönlich habe eine besondere Beziehung zu diesem Friedhof, weil ich in unmittelbarer Nähe aufgewachsen bin und der Friedhof in der Nachkriegszeit häufig unser Spielplatz war.
Als Thema haben wir uns ein Gedicht von Erich Kästner ausgewählt, das er 1952 geschrieben hat: „Die Maulwürfe oder Euer Wille geschehe“, eine dystopische Schilderung einer untergegangenen Welt, vermutlich nach einem Atomunglück (Gedicht s. u.)
Wilfried Bohne hat eine Reihe von Malerei dazu beigetragen, ich eine raumfüllende Installation mit drei „Menschenhüllen“ auf stützenden Holzgestellen. Zwei kleine Installationen mit knochenähnlichen Objekten aus genähter Leinwand und eine Gruppe Papierabformungen eines Ziersteines aus der Kapelle, der bei der Renovierung nicht mehr genutzt wurde, vervollständigten die gesamte Rauminstallation.