Wahrnehmen. Würdigen. Fördern. Ins Gespräch bringen
Am 24. September 2013 vergab die Landeskirche Hannovers zum zweiten Mal, nach der Premiere im Jahr 2010, ihren Kultur- und Kulturförderpreis.
Am 24. September 2013 vergab die Landeskirche Hannovers zum zweiten Mal, nach der Premiere im Jahr 2010, ihren Kultur- und Kulturförderpreis.
„Der Kulturpreis zeichnet künstlerische Werke und Positionen im Raum der Landeskirche aus, die Durchlässigkeit auf das Evangelium hin aufzeigen, zur Auseinandersetzung mit Themen der protestantischen Tradition anregen und diese herausfordern ... Mit dem Kulturförderpreis wollen wir junge Künstlerinnen und Künstler für ihr zukünftiges Schaffen und zur Dialogfähigkeit zwischen Kunst und Kirche ermutigen."
Von der Preisverleihung des 24. Septembers und über die ausgezeichneten Künstler berichtet das Team vom Evangelischen Kirchenfunk Niedersachsen (ekn).
Die in Hannover lebende Multimedia-Künstlerin Joanna Schulte überzeugte die Jury aufgrund ihres sensiblen Umgangs mit existenziellen Fragen, die sie mit unterschiedlichen ästhetischen Mitteln bearbeitet.
Ihre Fotografieserien, Objekte, Video-Installationen und Projektionen erzählen von Menschen mit ihren Sehnsüchten und Hoffnungen, von Liebe, Tod und Vergänglichkeit sowie der Möglichkeit von Erinnerung und Ewigkeit.
Joanna Schulte befragt in ihrem Werk die grundlegenden Themen des Lebens. Damit gestaltet sie implizit wie explizit religiöse Fragen und öffnet sie für das Gespräch zwischen Kunst und Kirche.
Der performative Charakter ihrer Arbeiten lädt ebenso wie die Verwendung alter und traditioneller Kulturtechniken zu einer unmittelbaren Auseinandersetzung ein.
Die Schiffdorfer Künstlergruppe „Das letzte Kleinod“ nimmt in ihren dokumentarischen Inszenierungen in der Provinz Lokalgeschichte im Norden Deutschlands auf und verbindet sie mit globalen Themen.
Die Jury begründet weiter: Dieses gut recherchierte, poetische Erzähltheater macht Besuchende zu Teilhabenden und die Region auch strukturell zur Kulturlandschaft. Mit Jens-Erwin Siemssen (Künstlerische Leitung) und Juliane Lenssen (Regie) gelingt es, dies auch in Kindertheaterproduktionen zu realisieren. Preiswürdig, so die Jurybegründung, ist die besondere Form von aufsuchender Kulturarbeit sowie die originelle Idee, die Theaterbühne zu verlassen, einen Eisenbahnzug zu renovieren und als Theater auf Schienen im Winter von Ort zu Ort zu fahren.
Auch Industriebrachen, Hafenanlagen und selbst Inseln werden zu Spielorten. Das letzte Kleinod bringt vergangene und scheinbar vergessene Geschichten von Orten und Menschen wieder auf die Bühne des Lebens.
Der Springer Kinder- und Jugendchor "Quilisma“ und sein von der Gregorianik bis zur Avantgarde reichendes Repertoire vereint hohe künstlerische Qualität, pädagogische Kompetenz und öffentlichkeitswirksame Musikvermittlung.
Quilisma-Projekte wie "Neuland 2012“, das "Mozart Requiem in Bewegung" oder das "Weihnachtsoratorium von Jugendlichen für Jugendliche“ bringen jenseits konventioneller Konzertregeln geistliches und weltliches Liedgut spielerisch zur Geltung. Unter der Gesamtleitung von Stephan Doormann gelingen Aufführungen, die nachhaltig berühren, zum Mitmachen einladen und für Kirchenmusik wie auch zeitgenössische, performative Musikprojekte wegweisende Akzente setzen.
Gäste des Kulturpreises betrachten "Oma G.", eine Videoinstallation der Preisträgerin Joanna Schulte.
Radio Tonkuhle berichtet
NDR-Kultur berichtet