© B. Schwabe. Ausschnitt aus dem Saal des "Apollo Kino", Hannover

Filmbegleitmaterial

Die im Folgenden vorgestellten prämierten Filme wurden im Rahmen des Kirchen-und Kino-Projekts gezeigt, das 2007 in der Fläche der hannoverschen Landeskirche gestartet ist und weiter fortgeführt wird. Sie finden alle Filmbesprechungen der bisherigen Staffeln in alphabetischer Reihenfolge zum Download in der rechten Spalte sowie einen Hinweis zur Verfügbarkeit des Films im Medienverleih.

Filmbesprechungen zum Download

UNDINE (D 2020. Regie: Christian Petzold)

Die Stadthistorikerin Undine wird von ihrem Freund verlassen. Der Mythos will, dass sie den Mann, der sie verrät, tötet und danach ins Wasser zurückkehrt. Doch anders als die Sagenfigur entscheidet sich die Protagonistin für eine neue Liebe. Der Film modernisiert in der Nachfolge von Ingeborg Bachmanns Erzählung „Undine geht“ den alten Mythos der Wasserfrau und rückt eine moderne Zwischenwelt ins Zentrum. Er erzählt auch mit Blick auf die Berliner Stadtgeschichte vom Ausstieg einer Frau aus der Wiederholungsschleife und verbindet auf anrührende Weise romantisches Märchen, Unterwasserabenteuerfilm und Gegenwartsrealismus.

UNSER TÄGLICH BROT (A/D 2005. Regie: Nikolaus Geyrhater)

Die Bitte des Vaterunsers »Unser täglich Brot gibt uns heute« wird neu gesehen und visuell kommentiert. Der Film schärft zudem den Blick für die industrielle Massenproduktion von Pflanzen und Tieren, den Rohstoffen der Nahrungsmittelindustrie.

VERGIFTETE WAHRHEIT (USA 2019. Regie: Todd Haynes)

Basierend auf einem wahren Fall, der 1998 beginnt und sich bis in die Gegenwart erstreckt, erzählt der Film von einem Anwalt aus West- Virginia, der sich im Auftrag eines Farmers den Machenschaften eines Chemiekonzerns zuwendet. Jahrelang wurden kontaminierte Produktionsabfälle in einer Deponie entsorgt und somit das Trinkwasser verseucht. Krebserkrankungen bei Menschen und Tieren waren die Folge. Todd Haynes zeigt, was es seinem Protagonisten abverlangt, sich mit einem einflussreichen Unternehmen anzulegen. Der Film vermittelt fundiertes Wissen um einen Umweltskandal mit weltweiten Auswirkungen, ohne zu belehren.

VIER MINUTEN (D 2006. Regie: Chris Kraus)

Ein mitreißenden Drama, dessen sorgfältige Inszenierung und furiose Kameraarbeit ebenso überzeugen wie die großartigen Hauptdarstellerinnen. Ein filmisches Ereignis und ein gelungenes Plädoyer für die Chance, sich aus aufgezwungenen Mechanismen und persönlicher Verschlossenheit zu lösen.

VITUS (CH 2005. Regie: Fredi M. Murer)

Die Mutter möchte aus dem Wunderkind Vitus einen Pianisten machen. Doch mit ihren Erwartungen überfordert sie das Kind. Das Leitmotiv des Films lässt sich schlicht in einer Botschaft zusammenfassen: »Musik verleiht Flügel!«
 

WALTZ WITH BASHIR (ISR/F/D 2008. Regie: Ari Folman)

Kampfhandlungen, Albträume und Fluchtphantasien entfalten sich in einem wilden Strom von Illustrationen – Zeichnungen in rohem Strich, mit phantastischen Lichteffekten, in giftigen Farben. Diese Comic-Ästhetik verschafft dem Film die Freiheit, das innere Erleben sichtbar und den Schrecken der Massaker von 1982 in Sabra und Shatila spürbar zu machen.